Mag.Dejaco ist Geschäftsführer des Projektbetreibers und auch der "Erlebniswelt Kahlenberg"
Als magmag (so der Name der Agentur von Mag.Hannes-Mario Dejaco und Christian Klement) vor acht Jahren erste Pläne für einen Waldseilpark am Wiener Hausberg, dem Kahlenberg, präsentierte, gab es viele Skeptiker. Naturschutz-, wasser- und forstrechtliche Genehmigungen standen aus. "Zwei Jahre hat es gedauert, aber dann hat es gepasst", sagt der 46-jährige Dejaco, dessen Vater lange Jahre ärztlicher Direktor im Krankenhaus Enns war.
Sensible Projekte würden ihn nicht abschrecken, im Gegenteil. "Es war ja auch nicht einfach, als wir einen Weihnachtsmarkt beim Schloss Belvedere etablieren wollten." Viele Gespräche mit Burghauptmannschaft und Bundesgärten habe es gebraucht – aber dann war es so weit. Mit den Standorten Altes AKH, Schloss Belvedere, Maria-Theresien- und Stephansplatz organisiert magmag seit Jahren Wiens Adventmärkte, die alljährlich drei Millionen Besucher anlocken. Mittlerweile macht magmag mit 30 Mitarbeitern rund 7,5 Millionen Euro Jahresumsatz.
Die gesamte Trassenführung der Seilbahn Kahlenberg wurde so konzipiert, dass ein größtmöglicher Nutzen für die Wienerinnen und Wiener erzielt und eine mögliche Beeinträchtigung der im Umfeld lebenden Personen und Institutionen nahezu komplett vermieden wird. Denn die Bahn verläuft entlang bereits bestehender Verkehrsachsen, wie der U4-Station Heiligenstadt und der ÖBB-Trasse zur Donau. Auch der weitere Verlauf entlang der Donauuferautobahn/des Hubertusdamms sowie die Trassenführung im Windschatten unterhalb des Leopoldsbergs wurden entsprechend diesen Parametern gestaltet.
Für das Seilbahn-Projekt auf den Kahlenberg erhielt Dejaco im Mai des Vorjahres eine Konzession zum Bau und Betrieb. Erteilt wurde diese in zweiter Instanz durch ein Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts. Der Betreiber benötigt aber noch weitere Genehmigungen, etwa zum Naturschutz – und auch die Unterstützung von Rot-Pink in Wien. Weil diese aber derzeit nicht in Sicht ist, will sich Dejaco vorerst auf das baurechtliche Verfahren konzentrieren.
Anfang April wurden in einer Onlinebefragung 900 repräsentative Wienerinnen und Wiener befragt, wobei Bewohnerinnen und Bewohner in den Bezirken Floridsdorf und Döbling besonders im Fokus standen. Demnach hielten zwei Drittel der Befragten die Seilbahn für eine sehr oder eher gute Idee. Dieser Wert wurde erreicht, nachdem den Befragten Details und Infos der Projektbetreiber gezeigt wurden. Weniger als ein Viertel zeigte sich skeptisch. 55 Prozent der Befragten aus Döbling hielten die Seilbahn für eine sehr oder eher gute Idee, in Floridsdorf waren es 69 Prozent.
Einfach dürfte das Verfahren auch hier nicht werden. Aber der Wille des verheirateten Vaters der zweijährigen Zwillinge Felix und Helena ist stark, und sein Atem ist lang.